Andere Länder, andere Sitten. Sicherlich kennt jeder diese Weisheit, doch was sich teilweise dahinter verbergen kann, bleibt vielen verborgen. Denn es gibt weltweit nicht nur faszinierende Völker, die unglaubliche Riten und Sitten seit Jahrhunderten nach wie vor noch heute traditionell verfolgen und durchführen. Dabei handelt es sich nicht immer zwangsläufig um Opfergaben und dass dabei Tiere geschlachtet und gegessen werden. Auch andere, viel weitreichendere und unglaublichere Riten und Bräuche werden in vielen Völkerstämmen durchgeführt und abgehalten. Darunter gibt es sogar Stämme, die den Kannibalismus noch immer teilweise praktizieren und von denen man nur wenig in Erfahrung bringen konnte. So entlegen und abseits von jeglicher Zivilisation leben diese Stämme im Dickicht des Dschungels und Urwaldes.

Riten in Papua Neuguinea

Dass Anführer und Häuptlinge, wie auch Könige in vielen Ländern so verehrt werden und wurden, dass man sie keinesfalls verbrannte oder unter die Erde bringen wollte, diese Tradition ist noch heute vielfältig und allgegenwärtig. Denn nicht nur Nicht nur in Ländern wie Russland, den Philippinen und Vietnam werden ehemalige Anführer aufgebahrt, auch in Papua-Neuginea ist dies der Fall. Sie lagern ihre Führer dabei allerdings nicht in einem Mausoleum, sondern in den Hütten in ihrem Stamm, in unmittelbarer Nähe des Lebens und Mittelpunkt des Volkes und sie werden sogar auch nach langer Zeit noch zu besonderen Anlässen wieder hervorgeholt und aufgestellt. Sie sollen an den Festen des Volkes weiterhin teilhaben können und dabei sein. Man hat auf diese Weise sogar einige Mumien in den Stämmen im Urwald entdeckt, die zum Teil schon mehr als 200 Jahre alt sind. Für uns erscheint dies als sehr skurril und unwirklich, doch für die Stammesmitglieder vieler Stämme in Papua Neuguinea ist dies Teil der respektvollen Ehrung und Erinnerung an die Toten.

Die Natur im Mittelpunkt

Bei vielen Stämmen und Urvölkern steht die Naturverbundenheit stark im Fokus. So gibt es beispielsweise Völker, die bestimmte Pflanzen, wie etwa den Kratom-Baum oder ähnliche Gewächse verehren, wie auch solche, die bestimmte Tiere unter besonderen Schutz stellen.

Ein Schwein zur Hochzeit

Auch ist die Brautgabe bei den meisten Stämmen in dieser Region noch heute so, dass die Braut ein Schwein bekommen muss. Der Bräutigam muss also der Familie seiner zukünftigen Ehefrau zunächst Schweine übergeben, um sie überhaupt heiraten zu dürfen. Denn Schweine gelten in diesen Völkern als sehr kostbar. Sie werden sogar von den Frauen selbst mit ihrer eigenen Muttermilch großgezogen und ernährt, was sehr selten vorkommt und was viele zum zunächst nicht so recht glauben wollten, bis sie beim Anblick einer Frau, die ein Schwein an ihrer Brust säugt eines Besseren belehrt wurden.

Stark und furchteinflößend – die Riten der Maori

Allein die Begrüßung der Maori, das Hongi, ist schon einzigartig. Denn hier wird Stirn an Stirn und Nase an Nase das Begrüßungszeremoniell durch geführt. Aber auch das Powhiri, das meist als Zeremoniell mit Reden, Tänzen und Gesang gefüllt wird, ist noch heute Gang und Gäbe. Der wohl bekannteste Brauch der einstigen Krieger und Kämpfer ist der Haka Tanz. Denn hierbei erkennt man die Botschaft und auch das Vorhaben des Tanzes, denn allein die lautstarken Gesten und Grimassen sollen mit Absicht zum Fürchten sein und schon beim Tanz den Gegner in Flucht schlagen, oder zumindest tüchtig Angst einjagen können. Heute ist der Haka nach wie vor allgegenwärtig. Er gilt als populärer Volkstanz, wird richtig geschult und traditionell oft angebracht und er gilt als legendär und wohl einzigartig als Eröffnungstanz des neuseeländischen Rugbyteams.